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Stationen 3 + 4

Station 3: „Jägerloch“, „Südlicher Altrheinsee“ 

Auf einem Damm führt der Pfad entlang des „Südlichen Altrheinsees“ und des Seegrabenverlaufs in Richtung Rhein. Auf der rechten Seite wechseln sich Flachwasserbereiche mit Röhrichten und dichten Weichholzauenflächen ab. Der Baggersee wird von einem örtlichen Angelverein genutzt (Angelstege). Viele Wasservögel können vor allem als Wintergäste auf dem See angetroffen werden. Das sog. „Jägerloch“ ist ein größerer Flachwassersee, der als Altrheinteil die Auskiesungen und Verfüllungen überdauert hat.

Was erwartet Sie hier: Tafel-, Stock-, Schnatter-, Krickenten, Hauben- und Zwergtaucher, Reiher, Amphibien

Station 4: Übergang 

„Südlicher Altrheinsee“ – „Altrheinsee“      

Nach der Wegeführung entlang des Damms bzw. des „Südlichen Altrheinsees“ führt der Weg über zwei Holzbrücken und Gräben bis zum großen „Altrheinsee“. Zwischen den Altrheinseeflächen besteht ein Durchstich. Der  Damm entlang des Altrheinsees bietet mit seinen großen Pappeln und seinen dichten Gehölzen einen angenehm schattigen Wanderabschnitt.

Was erwartet Sie hier: Tafel-, Stock-, Reiherenten, Hauben- und Zwergtaucher, Reiher, Pirol, Spechte

Historie

Der Eich-Gimbsheimer Altrhein ist ein historischer Rheinverlauf. Seit der natürlichen Abscheidung vom Hauptstrom vor ca. 1.500 bis 2.000 Jahren verlandete der Altrhein und ist heute ein unzugängliches, schilfbestandenes Niedermoor. Der Altrhein befindet sich in der Altaue des Rheins, d.h. er ist durch den Rheinhauptdeich vom heutigen Rheinverlauf abgetrennt und wird deshalb bei Hochwasser nicht mehr von diesem überflutet. Vor seiner Begradigung war der Rhein in der Oberrheinebene ein breiter, weit mäandrierender Wildfluss, der immer neue Schlingen bildete und andere vom Strom abschnitt. Diese wurden dann zu Altwässern welche allmählich verlandeten.

Im Jahre 1828/1829 erfolgte nach Planung von J. G. Tulla die Rheinbegradigung. In den folgenden Jahrzehnten erfolgte eine systematische Absenkung des Grundwassers durch Anlage von Entwässerungsgräben. Ehemals feuchte Wiesenflächen und nasse Senken wurden nun umgebrochen und ackerbaulich genutzt. Zwischen 1924 und 1945 erfolgte die Anlage neuer Entwässerungsgräben, neuer Verteilerbauwerke (z. B. Worms-Rheindürkheim), die Errichtung der Schließe am Bahndamm Eich und der Bau der Schöpfwerke Eich und Gimbsheim. Der Seebach wurde teilweise direkt in den Rhein bei Worms-Rheindürkheim abgeleitet. Durch die Aufgabe der Mühle am Sandhof, den Ausbaus der B9 (Seebachverfüllung) und die Aufgabe der wirtschaftlichen Nutzung (Schilfmattenherstellung) kam es in den folgenden Jahren zu einer verringerten Wasserzufuhr in den Altrhein.

Im Rahmen der Auskiesung des „Eicher Sees“ wurden große Teile des östlichen Altrheins, insbesondere im Bereich des „Meerwassers“ mit Aushubmassen zugeschüttet und damit Flachwasserbereiche und Schilfröhrichte zerstört. Durch die Auskiesung des Altrheinsees gingen zusätzlich mehr als 80 ha des Altrheins östlich der L 437 verloren. Infolge starker Grundwasserabsenkungen waren die Jahre zwischen 1970 und 1998 die trockensten Jahre des Eich-Gimbsheimer Altrheins mit starken Schäden am Feuchtgebiet. Seit der Reduzierung der Grundwasserentnahmen für die Trinkwassergewinnung konnte sich der Wasserhaushalt wieder langsam stabilisieren.