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Stationen 7 + 8

Station 7 : „Nördlicher Altrheinsee“ 

Der Pfad verläuft entlang des nördlichen Teils des Altrheinsees teilweise in unmittelbarer Ufernähe sowie entlang eines Amphibientümpels. Nach der Querung des den See umgrenzenden Dammes können Sie die offenen ehemaligen Auenflächen sehen, die heute weitgehend intensiv ackerbaulich genutzt werden. Gräben mit großen Baumweiden durchziehen die Landschaft der Rheinaue in Richtung Gimbsheim. 

Was erwartet Sie hier: Flussregenpfeifer, Kiebitz, Schafstelze, Feldlerche, Rebhuhn, Auenamphibien in Tümpeln und Gräben (Grünfrösche, Kreuz- und Knoblauchkröte)

Station 8 : „Badestrand Altrheinsee Eich“   

Hier besteht eine weitere Anfahrts- und Parkmöglichkeit zum AltrheinErlebnisPfad. Im Sommer besteht hier die Möglichkeit des Badens am offiziellen Badestrand der Ortsgemeinde Eich, z. B. als Abrundung des Naturerlebens nach Abschluss einer Begehung des AltrheinErlebnisPfades.

Westlich des Badestrandes und den Parkplätzen quert der Erlebnispfad die L437 in Richtung Westen. Nach der Straßenquerung zweigt der Weg nach Süden auf die ehemalige Trasse der Altrheinbahn ab. Der Weg führt nun auf dem Bahndamm entlang zur Station
Nr. 9  und weiter in südlicher Richtung zur Ortslage Eich bzw. an den Parkplatz bei der Feuerwehr Eich (Station Nr. 1).

Was erwartet Sie hier: Badevergnügen, Strand, Sonne und Schatten. Im Winter nordische Wasservögel wie z. B. Meeresenten und Taucher.

Sand- und Kiesgewinnung

Die Beobachtungshütte nördlich des Feuerwehrgerätehauses in Eich ermöglicht Ihnen einen ersten Blick auf den Lebensraum Wasser und Schilfröhricht. Auf dem Beobachtungsturm am Altrheinsee erhalten Sie einen weiten Blick auf den großen Kiessee im Westen und unausgekieste Restflächen des früheren Altrheines mit dem Schilfgebiet „Meerwasser“ im Osten. Von hier aus können Sie auch regelmäßig Enten, Gänse und Taucher beobachten, welche den großen See als Nahrungsraum, Rast- und Überwinterungsgebiet nutzen. Immer wieder führt der Weg an Relikten der früheren Altrheinlandschaft mit Röhrichten, Flachwasserbereichen und Auwaldbeständen vorbei. Auf dem alten Bahndamm schließlich bewegen Sie sich mitten durch den Altrhein. Insbesondere hier können Sie viele typische Vogelarten des Schilfgebietes hören und sehen.

Auskiesung

Zwischen der Bergstraße im Osten und dem Rheinhessischen Tafel- und Hügelland wurden vom Rhein über 30 m mächtige Schichten von Sand und Kies abgelagert. 

Der Abbau dieser bedeutsamen Rohstoffe begann in den 1930er Jahren mit der Auskiesung des „Eicher Sees“. Nicht benötigtes Oberbodenmaterial verkippte man damals einfach in die Feuchtgebiete des östlichen Altrheins. Seit den 1970er Jahren wurde die Auskiesung deutlich intensiviert. Allein im Raum Eich-Gimbsheim gingen mehr als 300 ha Biotop- und Landwirtschaftsflächen verloren, davon ca. 82 ha Altrhein mit Schilfröhrichten und Feuchtwiesen. Der Abbau der Kiese und Sande findet bis zu einer Tiefe von 30 m statt. Die hierbei entstehenden Seen sind damit über zehnmal tiefer als der Altrhein. Mit ihren steilen Ufern und großen Wassertiefen stellen sie einen naturraumfremden Gewässertyp dar. Diese tiefen Gewässer können nur von wenigen Vogelarten genutzt werden, so z. B. von tieftauchenden Meeresenten, die diese Flächen auf dem Vogelzug nutzen.

Andererseits enstehen während des Kiesabbaus, nach dem Abschieben des humosen Oberbodens, regelmäßig großflächige, vegetationsarme kiesig-sandige Pionierflächen. Diese Flächen können von spezialisierten Tier- und Pflanzenarten besiedelt werden, die früher (vor der Schiffbarmachung und dem Ausbau des Rheins) auf den Kies- und Sandbänken des Rheins vorkamen. Aus Naturschutzsicht sind diese Sekundär-Flächen mit den seltenen Arten sehr wertvolle Lebensräume auf Zeit.