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29.03.2018

Bass-Slap-Tip-Tone

...oder wie rappelt man die Kiste?!

Sie ist Schlagzeug und gleichzeitig Sitzgelegenheit: Die kleine Holzkiste hat ihren Ursprung in Peru, aber auch auf Kuba und im spanischen Flamenco ist sie fester Bestandteil der musikalischen Tradition. Man hört Cajóns in den verschiedensten Bands von Rock bis Jazz. Kaum ein anderes Instrument ist in so vielen Musikstilen und musikalischen Zusammenhängen einsetzbar. Die Cajón (Aussprache: „Kachon“) hat in den letzten Jahren bei vielen Akustik-Bands und Künstlern das Schlagzeug ersetzt. Und das nicht ohne Grund: Die kleinen Holztrommeln sind einfach zu transportieren, können eine Vielzahl von Klängen erzeugen und das Spielen ist relativ einfach zu lernen. Für Henry Spielhoff, Leiter des Jugendbüros in der VG Eich, also das ideale Instrument für einen dreitägigen Workshop für 12 – 15jährige Jugendliche in diesen Osterferien, der dann auch gleich ausgebucht war. Henry Spielhoff: „Der Workshop ist für alle gedacht, die das Instrument einfach mal kennen lernen wollen und auch für die, die gern Percussion spielen möchten aber sich nicht recht trauen, weil sie glauben nicht genügend Rhythmusgefühl zu haben“.

Vor dem Spielen kam aber erst die Fleißaufgabe: jeder baute nach Anleitung sein eigenes Cajón, das die Teilnehmer dann auch mit nach Hause nehmen konnten. Wer wollte, durfte seine Kiste dann noch individuell bemalen oder gravieren, aber die acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer entschieden sich für´ s schleifen, ölen und trocknen lassen ihrer Cajóns, um schneller zum Trommeln zu kommen.

An den zwei darauffolgenden Tagen wurden verschiedene Spieltechniken und Rhythmen mit einem einfachen System erlernt, das Spielhoff extra für diesen Workshop entwickelt hatte. Für den 14-jährigen Torben war das Trommeln auf der Kiste nicht ganz fremd. Er hat zu Hause ein Schlagzeug und wollte als Alternative das Cajón kennenlernen. „Das macht mir Spaß und man kann die Cajón auch überall hin mitnehmen. Ich möchte sie auf jeden Fall weiterspielen!“ Tom, 15 Jahre, ist auch musikalisch unterwegs. Er spielte früher Gitarre und kann sich jetzt auch für die Cajón begeistern. „Ich möchte nach dem Workshop auf jeden Fall beides spielen!“ Für die 13-jährige Anna, die durch ihre Freundin Miriam zum Workshop kam, war die Koordination der Hände das Schwierigste: “Es ist schwer mit der einen Hand einen bestimmten Rhythmus zu klopfen und mit der anderen Hand was ganz anderes zu schlagen. Und das Ganze dann noch an verschiedenen Stellen der Kiste. Aber es ist cool!“ Das findet die 11-jährige Lina auch. “Ich hab´ das noch nie probiert. Den Rhythmus zu halten ist so schwer und man muss sich sehr konzentrieren. Aber es ist toll in der Gruppe“.

Zur Entspannung spielten die Jugendlichen auch mal eine Runde Tischfußball oder stärkten sich mit Hot Dogs, Spaghetti mit Tomatensauce oder Bolognese. Nach diesem Erfolg wird Henry Spielhoff sicherlich noch weitere Cajón-Workshops anbieten. Vielleicht gründet sich aus dem ersten Workshop aber auch eine kleine Band und man kann mit anderen Instrumenten wie z.B. Gitarren zusammen Musik machen. Spielhoff ist für alles offen. Diese Woche bietet er jedenfalls einen dreitägigen Gitarrenkurs für Anfänger im Jugendbüro an. Ganz unkompliziert, ohne Noten und musikalische Vorkenntnisse. Die Teilnehmer lernen gleich die ersten Griffe und auch, wie man die Finger wieder entwirrt und einfache Lieder begleitet.