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30.11.2018

Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an Ursula Orth aus Hamm am Rhein

Für ehrenamtliches Engagement zur Förderung der Gemeinschaft hat Ursula Orth die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Durch den Präsidenten der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Prof. Dr. Hans-Jürgen Seimetz, wurde ihr die von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ausgestellte Urkunde sowie die zugehörige Auszeichnung am Freitag in Neustadt überreicht.„Sie haben sich in langjähriger ehrenamtlicher Tätigkeit besondere Verdienste um die Gesellschaft erworben und Ihr Engagement ist ein bedeutender Beitrag zur Förderung unserer Gemeinschaft“, würdigte Seimetz die in der Kommunalpolitik sowie im sozialen Bereich tätige 69-Jährige.

Die Geehrte über sich selbst und ihre Intention: „Sie haben sich bestimmt gefragt, warum ich so bin, wie ich bin. Das ist ganz leicht zu beantworten: Da meine Eltern mit mir als Flüchtlinge nach Hamm gekommen sind, erfuhren wir genauso viel Ablehnung wie es heute denen geht, die auch ihre Heimat verlassen mussten. Für mich war als Kind schon immer klar: Wenn ich mal ganz groß bin, dann helfe ich allen, denen es so ergeht, wie es uns als Flüchtlinge über viele Jahre ergangen ist. Kinder, die gerade mal 2 Jahre älter waren, rannten damals mit der Mistgabel hinter mir her und schrien: "Schert euch fort ihr Flüchtlinge, ihr nehmt uns die Wohnungen weg". So etwas prägt ein ganzes Leben! Ich bin froh, dass ich, trotz meiner schweren Erkrankung Anfang der 90er Jahre, meine ehrenamtliche Arbeit rund um die Uhr fortsetzen konnte. Das "Helfen müssen" hat mir den Mut gegeben, gegen diese Krankheit zu kämpfen, auch wenn meine ehrenamtliche Arbeit vielleicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Für die Zukunft wünsche ich mir viel Gesundheit und ein langes Leben, damit ich noch viel bewegen kann".

Für ihre ehrenamtlichen Verdienste hat die in Hamm lebende langjährige Gewerkschaftssekretärin des DGB bereits 1999 die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz bekommen. Kommunalpolitisch engagierte sie sich ab 1989 als Mitglied im Ortsgemeinderat Hamm am Rhein und übte von 2009 bis 2014 das Amt der Beigeordneten in der Ortsgemeinde aus. Ebenso gehört sie seit 1989 dem Verbandsgemeinderat Eich an und war hier von 1994 bis 1999 Beigeordnete. Seit 27 Jahren ist sie Vorsitzende des AWO-Ortsvereins Hamm sowie seit fünf Jahren auch Kreisverbandsvorsitzende. Zudem ist sie Beisitzerin im Vorstand des AWO-Betreuungsvereins Alzey-Worms und stellvertretende Vorsitzende des AWO-Bezirksverbands Rheinland.

Seit vielen Jahren organisiert sie regelmäßig Ferienspiele und Seniorenfahrten, engagiert sich in der Flüchtlingshilfe und initiiert Hobbykünstlerausstellungen mit ebenso viel Elan wie sie in ihrer Heimat die Kleiderkammer für bedürftige Menschen eingerichtet hat. „Die über Jahrzehnte geleistete ehrenamtliche Arbeit findet mit dieser Auszeichnung die ihr gebührende Würdigung und Anerkennung“, befand Bürgermeister Maximilian Abstein auch mit Blick auf ihr Amt als Gleichstellungsbeauftragte der VG Eich, das Ursula Orth seit 1996 innehat und mit viel Engagement und Umsicht ausübt.

Vorbilder wie Ursula Orth seien wichtig für das Miteinander in unseren Städten und Gemeinden. Ihr langjähriges und äußerst engagiertes Wirken rechtfertige die Auszeichnung mit der Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland, sagte Seimetz.

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, (1951 von Bundespräsident Theodor Heuss gestiftet), ist die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Es sind Verdienste, die in der Regel unter Zurückstellung der eigenen Interessen über einen längeren Zeitraum mit erheblichem Einsatz erbracht wurden.