Folgen des Klimawandels in unserer VG Eich
Die Folgen des Klimawandels sind in den letzten Jahren deutlich und spürbar in unserer Verbandsgemeinde angekommen.
Das Jahr 2020 bescherte Rheinland-Pfalz die höchsten Temperaturen seit Beginn der flächendeckenden Temperaturmessungen im Jahr 1881. Die Jahresmitteltemperatur in Rheinland-Pfalz ist in den letzten 140 Jahren um 1,6°C gestiegen.
Sommertage, heiße Tage und Hitzewellen treten zunehmend häufiger auf und sind auch für zunehmenden Extremwettererscheinungen mit verantwortlich.
Der Temperaturanstieg und die Extremwettererscheinungen wirken sich schädlich auf unsere einzigartige Natur und Landschaft aus.
So zum Beispiel bewirkten die extrem trockenen und heißen Jahre 2018 und 2019 ein Austrocknen des Naturschutzgebietes „Eich-Gimbsheimer Altrhein“ (Natura 2000 Schutzgebiet). Das Schutzgebiet ist Deutschlands größtes zusammenhängendes Schilfgebiet und bietet vielen Arten einen wichtigen Lebensraum. Die Trockenperiode hatte unter anderem zur Folge, dass seltene und schützenswerte Vogelarten nicht brüten konnten und vom Schutzgebiet fern blieben.
Im Hinblick auf immer häufigere Wetterschwankungen steht auch die Landwirtschaft vor großen Herausforderungen.
Anhaltende Hitze, Trockenheit, kurzzeitiger Starkregen und Hagel wirken sich negativ auf unsere Kulturpflanzen aus. Diese keimen wegen zu spät einsetzendem Niederschlag verspätet aus und entwickeln sich wegen fehlendem Wasser zum Teil nur unvollständig. Starkregen und Hagel beschädigen Blätter und Früchte. Winde und Stürme knicken Pflanzen unumkehrlich um und tragen den Boden ab. Ernteausfälle und nur geringfügig ausgebildete Pflanzen sind die Folgen.
Anhaltende Hitze und Trockenheit steigern auch die Gefahr von Bränden landwirtschaftlicher Flächen. Entfacht werden diese Flächenbrände oftmals von defekten Maschinen, achtlos weggeworfenen brennenden Zigaretten oder nicht vollständig gelöschten Lagerfeuern (Grillstellen).
Neben den extrem trockenen Jahren 2018, 2019 und 2020 steht uns 2021 bislang ein sehr nasses Jahr gegenüber.
Außergewöhnlich nasse Jahre sind für die Kulturpflanzen ebenso schädlich wie extrem trockene Jahre. Hier leiden die Pflanzen vermehrt unter Fäulnis und Pilzkrankheiten wie zum Beispiel dem echten und falschen Mehltau. Ein überdurchschnittlicher Einsatz von Pestiziden ist die Folge.
Bodenerosion, vor allem in Hanglagen und die Nährstoffauswaschung der Böden sind weitere negative Auswirkungen zu häufiger und starker Regenereignisse.